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Falknersprache

Falknersprache

In der jüngsten Zeit gerät die Falknersprache leider immer mehr in Vergessenheit. Viele Begriffe werden nicht mehr verwendet. So werden z.B. Stoßpennen oft einfach als Schwanzfedern bezeichnet. Da die Kunst der Falknerei jedoch eine lange Tradition hat, wäre es schade, wenn die über Jahrhunderte gebräuchlichen Begriffe verloren gingen.

Wie schon Renz Waller in seinem Buch „Der wilde Falk ist mein Gesell“ schreibt, sagen viele Wörter dieser Sprache demjenigen, der sie beherrscht, Dinge, die man in der Umgangssprache lang und umständlich beschreiben müsste.

Vielen Dank der Zuarbeit von Hans Kurt Hussong.

 

Abhauben

dem Beizvogel die Haube abnehmen

abspinnen

den Beizvogel mit einer Feder streicheln um ihn zu beruhigen

abtragen

den Beizvogel für die Beizjagd zähmen und auf bestimmtes Wild (z.B. Rebhühner, Krähen etc.) einjagen.

Abwerfen

den Falken, Habicht oder Adler zu einem Jagdflug von der Faust freilassen

angehen

das vorsichtige Annähern des Falkners an seinen Beizvogel, der auf der Beute steht. Dies sollte stets von vorn geschehen.

Anjagen

derjenige Falkner, der als erster einer Beizgesellschaft seinen Vogel an Wild wirft, jagt an.

der Beizvogel, der von der Faust, der Warte oder aus dem Anwarten die Verfolgung des zu jagenden Wildes aufnimmt, jagt an.

annehmen

den zur Faust oder Federspiel zustehenden Beizvogel auf die Faust nehmen

anwarten

ein Falke wartet an, wenn er über seinem Falkner oder dem Hund ringholend auf Wild wartet

Ästling

als Ästling bezeichnet man einen Greifvogel, der fast flügge ist und sich außerhalb seines Horstes in dessen unmittelbarer Nähe (z.B. Ast oder Felsband) befindet

Atzen

den Vogel füttern - kröpfen lassen

Atzklaue

Klaue der vorderen Innenzehe des Fanges

aufbräuen

jetzt nur noch im Orient gebräuchlich. Dem Wildfang wurden die Augen ver-schlossen, indem man einen Faden durch die unteren Augenlider zog, diese hoch-zog und den Faden auf dem Scheitel des Vogels verknotete.

aufsteilen

wenn der Beizvogel beim Jagdflug seine Beute verfehlt, fängt er seinen Schwung durch aufsteilen ab

Badbrente

flache Wanne zum Baden und Schöpfen

Balg

ausgestopfter Hasen-, Kaninchen- oder Fuchsbalg zum Trainieren des Beizvogels

ballieren

wenn der fluglustige Beizfalke auf der Faust oder dem Block ausdauernd mit den Schwingen schlägt

Beck

Schnabel des Falken

beireiten

das Zurückkommen des Beizvogels auf die Faust, das Federspiel oder den Balg

Beize

die Jagd mit dem abgetragenen Beizvogel auf freilebendes Wild

Beizvogel

jeder zur Jagd abgetragene Greifvogel

Bell

eine Schelle, die der Vogel an den Ständern oder auch an der mittleren Stoßpenn trägt

Bellfessel

Lederriemchen, mit dem die Bell am Ständer des Beizvogels befestigt wird

Binden

wenn der Beizvogel seine Beute greift und hält

Binzen

das Abscheuern der Spitzen von Schwung- und Stoßpennen

blaujagen

wenn der Falke (vom Falkner nicht gewünschtes) Flugwild in der Ferne anjagt.

Block

Gerät, auf dem der Beizfalke oder -adler mit der Langfessel festgebunden steht

Bruck

die Unterschwanzdeckfedern

Dach

Rücken des Beizvogels

Diehn

Oberschenkel des Falken

Drahle

Metallwirbel aus zwei sich gegen einander drehenden Ringen, dient als Verbindungsstück zwischen Langfessel und Geschühriemen

Durchgang

Fehlstoß mit anschließendem Aufsteilen

einstellen

den Beizvogel auf eine bestimmte Wildart abtragen

Fangklaue

Klaue an der Hinterzehe

Faustfalke

ein Falke, der von der Faust an Wild geworfen wird

Federspiel

Beuteattrappe aus Leder mit beiderseits aufgebundenen Vogelflügeln

Finger

Zehen des Falken

Flügel

"kalter Flügel" = Unterarm und Handschwinge einer Taube, die dem Beizvogel angeboten wird, um ihn abzulenken, ohne dass er dabei viel Atzung aufnehmen kann

freie Folge

das freie Folgen des Habichts (im Wald) über dem Falkner und Hund

Füße

Fänge grifftötender Greifvögel

Gebinzt (verbinzt)

abgestoßene, abgebrochene oder verschlissene Pennen

Geschirr

Geschüh, Drahle, Langfessel und Bell

Geschüh

die beiden Lederriemen an den Füßen bzw. Händen des Beizvogels

Gewölle

die in einem Ballen ausgewürgten , unverdaulichen Nahrungsreste

(z.B. Federn und Haare)

Grimal

fehlerhafte Stellen in den Federn, die durch mangelhafte Ernährung oder auch durch Stress während des Wachstums entstehen. Auch Hungermale genannt.

Habichtler

Beizjäger, der mit Habicht oder habichtsähnlichem Vogel jagt

Hände

Füße des Falken, die nicht zum Töten sondern nur zum Halten der Beute dienen

Haggard

Wildfang im Alterskleid

Halteklauen

Klauen der Mittel- und Außenzehen des Greifvogelfußes

Haube

eine Lederkappe, die den Kopf des Falken oder auch Adlers bedeckt und ihm die Sicht nimmt

Hoher Flug

Jagd mit dem Faustfalken auf fliehendes (nicht Deckung aufsuchendes) Wild, welches vom Falken durch Übersteigen gejagt und gebunden wird

Horst

das Nest des Greifvogels

Hosen

die Befiederung an den Schenkeln des Greifvogels

Kleben

ein Beizvogel, der sich nicht vom Falkner entfernt, wenn er jagen soll, klebt

Kneten

das krampfartige Zusammenziehen der Fänge von grifftötenden Greifvögeln. Wird durch Bewegung oder Laute ausgelöst

Kompaniefalken

Falken, die zu zweit oder mehreren gemeinsam auf das selbe Stück Wild geflogen werden

Kröpfen

Nahrungsaufnahme des Greifvogels

Kropf

Der Falkner gibt dem Beizvogel je nach Menge einen vollen, halben oder viertel Kropf Atzung

Kurzfessel

ein kurzer Lederriemen, der mittels zweier Drahlen zwischen Geschüh und Langfessel angebracht wird, um dem Habicht auf der Hohen Reck mehr Bewegungsspielraum zu geben

Lahnen

das Bettelgeschrei vorwiegend junger Greifvögel (kann bei Nestlingen zur lästigen Angewohnheit werden)

Langfessel

Lederriemen oder Perlonleine von ca. 1,5m Länge zum Befestigen des Beizvogels an Block, Sprenkel oder Reck

Lange Penn

die längste Handschwinge (beim Falken die 2. von außen)

Lapard

ein Wildfang im Jugendkleid, der nach Neujahr gefangen wurde

Leiten

das Wegtragen leichter Beute oder des Federspiels durch den Beizvogel

locke machen

das Zähmen, Vertrautmachen des Beizvogels

Lockschnur

dünne, reißfeste Schnur als Sicherung des noch nicht freifliegenden Beizvogels beim Beireiten

Manteln

das Abdecken der Beute seitens des Beizvogels durch Ausbreiten der Schwingen

Mesken

die vier Federn am Daumenknochen

Nestling

ein Greifvogel, der dem Horst entnommen und vom Falkner aufgezogen wird

niederschlagen

wenn der Falke seine Beute nicht in der Luft greift (bindet), sondern durch die Wucht seines Stoßes niederschlägt

Pennen

die 10 Schwungfedern (Handschwingen) jedes Flügel und die 12 Schwanzfedern

Punkten

ein Falke punktet, wenn das von ihm verfolgte Rebhuhn in Deckung gefallen ist und er durch aufsteilen diese Stelle anzeigt

Recktuch

ein Tuch, welches unter der Stange der Hohen Reck angebracht ist, um das Herumschwingen des Beizvogels zu verhindern

Reiten

der Beizvogel reitet auf der Reckstange, wenn er ständig auf dieser (parallel zu Stange) in eine Richtung springt. Dabei besteht die Gefahr, dass er sich die Stoßpennen verbinzt.

ringholen

das Kreisen des anwartenden Falken

Rotfalke

Falke im Jugendkleid (entsprechend Rothabicht)

Säule

die äußerste der 10 Schwungpennen

Schiften

das Wiederherstellen einer abgebrochenen Penn mittels einer Schiftnadel

Schmelz

der Kot des Greifvogels

schöpfen

der Beizvogel schöpft, wenn er trinkt

schweimen

das durch den Falkner nicht mehr kontrollierte Kreisen des Beizvogels. Tritt besonders bei Thermik und schönem Wetter auf.

Schwingen

Flügel der Beizvögel

Spinnfeder

Feder die zum abspinnen (s.dort) des Beizvogels benutzt wird

Spitz

ein Beizvogel ist spitz, wenn er sich in tiefer Kondition befindet

Sprenkel

oder Habichtsbogen nennt man die Sitzgelegenheit für den Habicht

Sprinz

der männliche Sperber

Staart

der Schwanz des Beizvogels

Stehen

Beizvögel sitzen nicht, sie stehen auf Block, Sprenkel, Reck oder Faust

Terzel

der männliche Beizvogel (Ausnahme: Sperber = Sprinz, Sakerfalke = Sakret, Lannerfalke = Lanneret)

Trosch

Federbusch auf der Falkenhaube

über Wind

gegen den Wind

unter Wind

mit dem Wind

verdrücken

das Drücken der Atzung vom Kropf in den Magen

verstoßen

ein Beizvogel, der nicht zum Falkner zurückkehrt, hat sich verstoßen

Wannen

die 10 Federn des Unterarmes (Armschwingen)

Werfen

den Beizvogel zur Jagd abwerfen

Wildfang

Beizvogel, der im Jugendkleid gefangen wurde, nachdem er schon selbständig wild gejagt hat

Wildflug

einem Nestling gibt man nach dem Ausfliegen "Wildflug", d.h. er kann sich frei bewegen. Er muss nach dem ersten selbständigen Beutemachen wieder eingeholt werden

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